Weltweit kochen heute fast 2 Mrd. Menschen mit Brennholz. Nach Bezeichnungen der Weltbank wird in Entwicklungsländern jährlich eine Mrd. m3 Holz zum Kochen verbrannt; zusammen mit verbrannten Dung und Pflanzenresten entspricht das einer Energiemenge von täglich 5 Mio. Faß Öl..
Holz als Brennstoff ist in vielen Ländern des Südens kaum mehr vorhanden, infolge des rigorosen Kahlschlages der Wälder. Versteppung und Bodenerosion sind die Folge. Aus fruchtbaren Gebieten werden karge Wüstenzonen. Nach
neusten Schätzungen führt diese Entwicklung dazu, daß im Jahre 2050 etwa 150 Mio. Umweltflüchtlinge aus dem Süden in dern Norden emigrieren werden (UN-Wüstenkonvention, 1994)
Ein verblüffend einfaches Konzept Eine Alternative für Brennholz und kostenintensive, umweltschädigende fossile Brennstoffe ist die Nutzung der Sonnenenergie durch Einsatz eines Solarkochers. Ein parabolischer
Spiegel reflektiert die Sonnenstrahlen auf einen im Brennpunkt befindlichen mattschwarzen Topf, der die Sonnenenergie absorbiert und den Inhalt zum Kochen bringt. Außer zur Zubereitung von Mahlzeiten eignet sich ein
Reflektor-Solarkocher z.B. zur Destilation von Wasser, zum Backen, Braten und zur gewerblichen Nutzung in Färbereien, für Flechtarbeiten usw. Mit der entsprechenden Zusatztechnologie kann der Solarkocher sogar zum Kühlen
eingesetzt werden.
Umfassende Hilfe Weltweit kann der Einsatz von Solarkochern bieten, indem der Vernichtung des Baumbestandes entgegengetreten wird und Aufforstungsmaßnahmen unterstützt werden. Die Lebensbedingungen auf ländlichen
Gebieten werden verbessert und die Landflucht mit ihren erschütternden Folgen wird verhindert. Darüber hinaus werden Frauen und Kinder in der sogenannten dritten Welt vom täglichen Brennstoffsammeln und gesundheitsschädigendem
Kochen unter Rauchentwicklung entlastet. Selbsthilfewerkstätten zum Bau der Solarkocher verbessern den Ausbildungsstand und schaffen wertvolle Arbeitsplätze.